Tucker Torpedo (1:18, Yatming)

Das Vorbild

Nach dem Krieg hatte der US-amerikanische Konstrukteur Preston Tucker die Vision ein Auto zu bauen das fortschrittlicher und sicherer als alle bisherigen war und er nannte das Projekt „Car of Tomorrow“. Es entstand 1947 ein Fahrzeug, der Tucker 48 (in der Werbung dann Torpedo genannte), mit Innovationen, von denen die meisten erst sehr viel später Einzug in den allgemeinen Automobilbau halten sollten. Es verfügte über einen Seitenaufprallschutz, Sicherheitsgurte, eine Frontscheibe aus Sicherheitsglas, Kurvenlicht, Aufprallschutz am Lenkrad und Armaturenbrett sowie Scheibenbremsen und Einzelradaufhängung. Die stromlinienförmige Karosserie wurde von dem Designer Alex Tremulis in nur 6 Tagen entwickelt und hatte einen erstaunlichen Cw-Wert von nur 0,27. Dieses, verbunden mit dem im Heck angeordneten 6-Zylinder Boxermotor mit 5,5 Liter Hubraum und einer Leistung von 169 PS, erlaubte eine Höchstgeschwindigkeit von 193 km/h. Das Auto war 5,56 m lang, 2 m breit, 1,52 m hoch und hatte ein Leergewicht von 1,9 t. Obwohl in der oberen Mittelklasse positioniert sollte der Tucker 48 nur 2.450 $ kosten. Dieses empfanden die großen Automobil Giganten GM, Ford und Chrysler als Bedrohung ihrer Geschäftsinteressen und starteten zusammen mit der US-Finanzbehörde eine Kampagne gegen den Konstrukteur welche, obwohl alle Vorwürfe vor Gericht entkräftet wurden, 1948 den Ruin der Tucker Corporation nach sich zog. So verließen einschließlich des Prototyps (Tin Goose) nur 51 Modelle die Werkshallen wovon 47 Stück bis heute überlebt haben und mittlerweile Preise bis zu 2 Millionen $ erzielen. Preston Tucker versuchte später in Brasilien erfolglos ein Auto zu bauen bis er 1956 an Lungenkrebs starb.

Das Modell

Das YatMing Modell des Tucker Torpedo erschien erstmals 1998 in der Road Legends Series in den Farben metallic Blau und Weiß. Er hatte eine Metallkarosserie von mittlerer Fertigungsqualität und auch die Lackierung ist eher mäßig. Die äußere Detaillierung ist grob aber vollständig, auffällig sind jedoch die seht großen Spaltmaße bei den Türen. Auf der Unterseite findet man die Einzelradaufhängung sowie die Drehwellen an der Hinterachse und beide, mit je 3 Endrohren versehenen, Auspufftöpfe, diese allerdings vollständig in Chrom. Die Räder überwiegend aus Plastik sind nicht der große „Wurf“. Alle 4 Türen, die Motorhaube (hinten) und der Kofferraum (vorn) lassen sich öffnen. Die Motornachbildung ist auf das wesentliche beschränkt und hat keine Verkabelung. Im Kofferraum sind neben dem Ersatzrad 3 willkürlich angeordnete, festgeklebte Gepäckstücke zu finden. Im Innenraum geht es leider ebenso spartanisch zu, so werden die Armaturen hinter dem etwas groben Lenkrad durch ein Chromteil mit einem Abziehbild repräsentiert und auch die Sitze sind nur sehr einfach dargestellt. Der Boden aus angerautem Plastik wie auch die Türfüllungen passen sich diesem Niveau an und zu guter Letzt sollen die großen, unrealistischen Schwenkscharniere der Türen nicht unerwähnt bleiben. Das Modell ist gegenüber dem Maßstab 1:18 etwas zu klein geraten. Dennoch muss man natürlich den relativ niedrigen Preis des Modells wie auch die Tatsache das es nicht primär als Sammlerobjekt konzipiert wurde berücksichtigen. Das YatMing Modell findet man bei E-bay um die 40,-- €, bei US-Anbietern deutlich preiswerter, aber Versandkosten. Die Neuauflage von Luck Diecast kostet im Handel 45,-- € und das deutlich hochwertigere Modell aus 1999 von Kyosho nur noch vereinzelt um die 160,-- €.