Das Vorbild
Giotto Bizzarini, Inhaber von Automobili Bizzarini, Entwarf ab 1962 Sportwagen für den italienischen Hersteller Iso Rivolta, unter anderem ein 2-sitziges Modell welches zunächst die Bezeichnung Iso A3/L erhielt und ab 1965 bei Bizzarini in Kleinserie hergestellt wurde. Gleichzeitig entwickelte Bizzarini auf Basis des A3/L eine Rennversion, den Iso A3/C, der jedoch eine völlig eigenständige, neue Karosserie erhielt. Als sich Giotto Bizzarini und Renzo Rivolta im Laufe des Jahres 1965 trennten, einigte man sich, dass Iso Rivolta das Modell A3/L unter dem Namen Grifo vertrieb und Bizzarini die Version A3/C unter dem Namen Bizzarini GT Strada 5300 als straßentaugliches Modell anbot. Allen Modellen gemein war der 5,3 Liter 8-Zylinder V-Motor aus der Chevrolet Corvette welcher in der Strada-Version 350 PS leistete und eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 260km/h erlaubte. Das mit einer Aluminiumkarosserie ausgestattete Fahrzeug war 4,37 m lang, 1,73 m breit und nur 1,11 m hoch mit einem Gewicht von 1,25 t und einem Cw-Wert von nur 0,30. Dennoch waren dem GT 5300 keine sportlichen Erfolge vergönnt und Bizzarini zog sich schnell aus dem Rennsportgeschäft zurück. Die Angaben der bis zum Erscheinen des Nachfolgers P 538 im Jahre 1968 gefertigten Stückzahlen variieren je nach Quelle zwischen 78 und 149, wahrscheinlich waren es um die 100. Obwohl ein GT 5300 zu seiner Zeit auch nicht gerade preiswert war, erreichen diese Modelle heute Verkaufserlöse von bis zu 1,2 Millionen €.
Das Modell
Das 2015 von Technomodel erschienen Resin- Modell des GT 5300 Strada fällt primär durch die bei meinem Modell schöne, hochglänzende dunkelblaue Metalliclackierung auf welche die Chromdetails, Scheinwerfer und Fenstereinfassungen, Lüftungsgitter sowie die Schriftzüge, gut zur Geltung bringt. Damit ist leider das positivste bereits abgehandelt. Die Felgen und Räder sind zu groß und das gesamte Fahrzeug wirkt wie „gestaucht“ und entspricht nicht der flachen, gestreckten Silhouette des Originals obwohl die Modellmaße vom Maßstab nicht so erheblich abweichen. Ebenso sind Details wie Rückleuchten und Auspuff nicht originalgetreu und auch der nicht detaillierte Unterboden soll nicht unerwähnt bleiben. Der Innenraum ist für ein Modell dieser Preisklasse eine Zumutung: Er ist in Braun und Schwarz ohne jede weitere farbliche Detaillierung gegossen und auch die als Decals vorhandene Instrumente sind nur Standard. Das Lenkrad steht in einem völlig falschen Winkel und wäre so nicht anwendbar. Die gewählte Form des Armaturenbrettes gab es nur in den Modellen bis 66. Auch die Qualität gibt Anlass zur Kritik, so war bei meinem Modell das Armaturenbrett lose und ich musste die Bodenplatte abnehmen um den Fehler zu beheben. Diese erwies sich trotz Lösen aller Schrauben als extrem widerspenstig. Ebenso muss man auf die Chromeinfassungen der Scheinwerfer achte, diese lösen sich bei der kleinsten Berührung und sind dann nur sehr schwer wieder sauber verklebbar. Es ist schade, dass Technomodel die Modellumsetzung dieses schönen Sportwagens der sechziger Jahre nicht wie erwartet gelungen ist. Der Preis von 215 € ist wohl, wenn überhaupt, nur mit der geringen Stückzahl zu erklären.