Kaiser Henry J (1:18, Sunstar)

Das Vorbild
Um die Verkaufszahlen seines Automobilunternehmens, Kaiser Motor Corporation, zu erhöhen, hatte der Inhaber Henry J. Kaiser die Idee ein Auto zu entwickeln welches, ähnlich dem Ford Modell T, für den durchschnittlichen US-Amerikaner erschwinglich war. Hierfür erhielt die Firma einen staatlichen Kredit der jedoch verschiedene Bedingungen beinhaltete. So durfte das Fahrzeug maximal 1300 $ kosten, fünf Personen Platz bieten, eine Dauergeschwindigkeit von 80 km/h erreichen und bis Ende September 1950 lieferbar sein. Das Ergebnis war ein Kompaktwagen der den namens Henry J erhielt und ab Mai 1950 gefertigt wurde. Um die Vorgaben zu erfüllen, bestand das Modell aus möglichst wenig Bauteilen, war nur als 2türige Limousine erhältlich und verzichtete auf viele Ausstattungs-details wie Handschuhfach, Sonnenbelenden, Armlehnen und Lüftungsanlage, die sonst Standard waren. Ebenso gab es keine Kofferraumklappe sodass dieser nur durch umklappen der Rücksitzlehne zu erreichen war. Als Standardmotor diente ein von Willys-Overland gelieferter 2,2 Liter 4-Zylinder-Reihenmotor mit einer Leistung von 69 PS. Mit diesem erreichte das 4,4 m lange und 1,75 m breite sowie 1,1 Tonnen schwere Auto eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h. Daneben gab es auch eine Version mit einem 2,8 Liter 6-Zylinder-Reihenmotor und einer Leistung von 81 PS. Ab 1952 wurde das Modell mit geringfügigen Änderungen auch von der Kaufhauskette Sears unter dem Namen Allstate vertrieben. Dennoch erwies sich der Henry J nicht als kommerzieller Erfolg und in 4 Jahren wurden nur 125.000 Modelle aller Versionen verkauft. Dies lag zum Einem daran, daß die USA kein Markt für billige kompaktwagen war, und zum anderen, daß die Mitbewerber für nur geringfügig höhere Preise deutlich größere und Komfortablere Modelle anboten. Die Produktion des Henry J wurde 1953 eingestellt, der Verkauf Ende 1954.
Das Modell
SunStar brachte 2008 ein DieCast-Modell des Henry J von 1951 in seiner Platinum Serie heraus. Das Modell ist sehr gut gefertigt und verfügt über eine hervorragende Lackierung. Alle äußeren Details sind sehr filigran und mit Liebe zum Detail angefertigt. Leider hat man den Außenspiegel vergessen. Auch die Räder und besonders die Unterseite sind außergewöhnlich gut gelungen. Es lassen sich beide Türen sowie die Motorhaube öffnen. Diese verbirgt einen sehr schön detaillierten 6-Zylinder-Motor in einem ebensolchen Motorraum. Auch der Innenraum steht diesem in nichts nach. Schön modellierte sitze, ein detailliertes Armaturenbrett, ein filigranes Lenkrad mit kompletter Lenksäule, schöne Tür- und Wandverkleidungen sowie ein ordentlich gestalteter Fußraum sind hier zu finden. Besonderes Highlight ist der Kofferraum: Obwohl nur durch die Heckscheibe einsehbar ist er mit Teppichboden, vollständigem Radwechsel-Werkzeug und einem Reserverad ausgestattet. Auch der Maßstab wird gut eingehalten. Ein außergewöhnlich gutes Modell dieses ungewöhnlichen Amerikaners welches im Netz um die 65 € angeboten wird und was es auch allemal wert ist.