Das Vorbild
1964 entstand bei der Hans Glas GmbH in Dingolfing die Idee eines großen Coupés mit einem Sechszylinder –Motor. Um jedoch Entwicklungskosten zu sparen, übernahm man die Konzeption des vorhandenen 1,3 Liter Vierzylinder und entwickelte daraus einen V8 mit 2,6 Liter Hubraum. Den Auftrag für das Karosseriedesign erhielt Pietro Frua und für die Fertigung fand eine Vielzahl von bereits existierenden Komponenten diverser Mercedes Modelle Verwendung. Das so entstandene und auf der IAA 1965 präsentierte Fahrzeug erinnerte stark an den ebenfalls von Frua designte Maserati Quattroporte und verhalf dem Modell zu dem Spitznamen „Glaserati“. Die ersten Serienfahrzeuge waren dann ab August 1966 erhältlich. Der 2,6 Liter V8 leistete 150 PS und brachte den 4,6 m langen, 1,75 m breiten und 1,3 t schweren 4-Sitzer auf immerhin 195 km/h Höchstgeschwindigkeit. Parallel war eine 3 Liter Version mit 160 PS entwickelt worden die jedoch nicht mehr in die Serienproduktion kam. Die Hans Glas GmbH wurde Ende 1966 von BMW übernommen und der 3000 V8 kam dann ab Ende 1967 als BMW Glas 3000 heraus. Ein auf Wunsch angebotene 2,6 Liter Variante wurde kaum angenommen. So wurden vom Glas 2600 V8 im Zeitraum von August 1966 bis Anfang 1967 lediglich 300 Modelle gefertigt. Der 3000 V8 wurde bei BMW bis Mai 1968 418 mal hergestellt.
Das Modell
Schuco brachte in seiner Pro-R Linie im Januar 2020 Resin-Modelle des Glas 2600 V8 sowie des 3000 V8 heraus. Das Folgende behandelt nur den 2600 V8 von 1966. Wie die meisten Resinmodelle verfügt auch dieses über eine sauber gefertigte Karosserie mit einer makellosen Lackierung. Bei den äußeren Details ist dieses leider nicht so eindeutig. Die Beschriftungen wie auch die Scheinwerfer und Rückleuchten machen ebenso einen guten Eindruck wie die Qualität der Chromteile. Der Kühlergrill besteht jedoch nur aus einem Aufkleber, die Scheibenwischer wirken etwas ärmlich und die untere, seitliche Zierleiste ist wellig und neigt zum ablösen. Auch die Räder sind merkwürdig, die Reifen wirken zu dick was die Felge zu klein erscheinen lässt. Die Radkappe ist zu stark gewölbt und die Löcher in der Felge sind eher eckig als oval. Auch der Innenraum ist recht einfach gestaltet, lediglich die Armaturen machen einen passablen Eindruck. Hier ist die Qualität besonders der Bemalung sehr dürftig. Der Maßstab wird wiederum sehr gut eingehalten. Dennoch mit einem Listenpreis von fast 170 € ist das Modell deutlich überteuert und das Preis-Leistungsverhältnis in Schieflage. Es ist jedoch das einzige Modell dieses Typs und es ist nicht zu erwarten, daß es weitere geben wird.
Dieses Modellauto in der Sammlung von woodchuck ist eines von aktuell 29.941 eingetragenen Modellen auf Modelly!