Das Vorbild
Auf der IAA in Frankfurt 1951 stellte die Daimler-Benz Ag
ihr neues Oberklassenmodell den Typ W 186 vor. Das Modell wurde unter der
Bezeichnung Mercedes Benz 300 vertrieben und war die erste deutsche
Repräsentationslimousine nach dem 2. Weltkrieg. Da sich der deutsche
Bundekanzler Konrad Adenauer für dieses Fahrzeug als Dienstwagen entschieden
hatte, wurde die Bezeichnung „Adenauer-Mercedes“ schnell gebräuchlich. Die
Konstruktion basierte auf einem Vorkriegsentwurf der nicht mehr die Fertigung
erreichte und so war das Design eher konventionell. So weist das Modell runde
Linien und große, geschwungene, separierte Kotflügel auf. Auch beim Antrieb
griff man auf eine Vorkriegsentwicklung zurück. Nur hatte der
Reihen-Sechszylinder nun 3 Liter Hubraum und leistete 115 PS. Das erlaubte dem
5 m langen und 1,8 m breiten sowie 1,9 t schweren Fahrzeug eine
Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h was es zu einem der schnellsten deutschen
Serienfahrzeuge dieser Zeit machte. Es gab die Modelle 300 (51-54), 300 b (54 –
55) und 300 c (55-57) die siche jedoch nur in kleinen technischen Änderungen
unterschieden. Insgesamt wurden 7.569 Limousinen aller 3 Varianten bis 1957
gefertigt. Als Nachfolger erschien der W 189.
Das Modell
Ein DieCast-Modell des Mercedes Benz 300 c von 1955 erschien
2003 bei Ricko in 3 Farbvarianten, darunter eine zweifarbige. Die Qualität des
Metallgusses ist sehr gut und auch die Lackierung in schwarz und Silber ist
ohne Tadel. Das Schiebedach ist als
Kunststoffteil eingesetzt und lässt sich nicht öffnen. Die vielen äußeren
Details sind rech gut gelungen, einige aber leider etwas grob
(Mercedes-Sterne). Ebenso fehlen leider die Seitenscheiben. Die Räder sind
korrekt wiedergegeben. Es lassen sich alle 4 Türen, die Motorhaube sowie der
Kofferraum öffnen. Dieser ist mit einem strukturiertem Boden sowie 2
Reserverädern ausgestattet. Die Motornachbildung ist nur sehr einfach
detailliert, aber, aufgrund des geringen Öffnungswinkels der Haube, auch kaum
zu sehen. Der Innenraum ist sehr unterschiedlich gestaltet. Auf der einen Seite
findet man Teppichboden und schön modellierte Sitze und Türverkleidungen in
Textiloptik, auch sind die Instrumente sehr schön gelungen aber leider, wie
auch das Lenkrad, etwas zu klein geraten. Dagegen ist die Nachbildung der
Holzapplikationen völlig misslungen. Der Maßstab wird sehr gut eingehalten. Ein
schönes, imposantes Modell mit kleinen Schwächen welche mit einem
Einstandspreis von ca. 50 € aber auch nicht zu teuer war. Es wird heute noch
häufiger im Netz zu Preisen von um die 80 € angeboten.