Mitte der fünfziger Jahre war Daimler-Benz nur noch im Segment der Nutzfahrzeuge bis 1,5 t Nutzlast nicht vertreten. Hier dominierten VW, Ford, Borgward, Opel und Hanomag. Dieses änderte sich mit der Vorstellung des L319 im September 1955 auf der IAA in Frankfurt. Das Fahrzeug war als Frontlenker mit einem einfachen Leiterrahmen sowie Starrachsen auf Blattfedern konstruiert. Der Motor war vorn zwischen den Sitzen platziert und trieb die Hinterachse über eine Kardanwelle an. Für eine Nutzlast von 1,6 -1,9 t ausgelegt wurde der L319 als Kastenwagen, Pritsche und Fahrgestell für externe Aufbauten sowie als Kleinbus (O319) angeboten. Als Motor stand anfangs nur der 1,8 Liter 4-Zylinder Diesel aus dem 180 D mit einer Leistung von 43 PS zur Verfügung, später kam dann auch noch ein 1,9 Liter 4-Zylinder Benzinmotor mit 65 PS hinzu. Bei einem Radstand von 2,85 m waren die Fahrzeuge um die 4,70 m lang, 1,94 m breit und hatten ein Leergewicht von knapp 2 t. Ab 1963 erfolgte eine Umstrukturierung der Modellbezeichnungen und nun hieß das Dieselmodell L405 und der Benziner L407. Mit der gleichzeitigen Einführung von 2 neuen Motoren erschienen denn noch der L406 mit einem auf 54 PS gesteigerten Dieselmotor und der L408 mit dem 80 PS Benzinmotor. Am Ende der Produktion 1967 waren über 140.000 Fahrzeuge verkauft und Daimler-Benz hatte sich eine feste Position in diesem Marktsegment geschaffen.
Das Modell
Norev brachte das Modell des L319 als Kastenwagen in verschiedenen Lackierungen mit unterschiedlichen Beschriftungen ab 2016 auf den Markt. Das hier vorliegende Modell ist eine Variante in grau des Fernmeldedienstes der Deutschen Bundespost. Die Karosserie ist aus Metallguss gefertigt, lediglich das Dach besteht aus Kunststoff. Obwohl die Lackierung sehr gut ausgeführt ist, gibt es einen leichten Unterschied im Farbton zwischen den Kunststoffteilen und der lackierten Metallkarosserie. Die Detaillierung, besonders die gesamte Front, ist hervorragend gelungen; einziges Manko: die Türscharniere sind etwas grob dargestellt. Leider ist das Modell wie ein Resin-Modell ausgelegt und so kann man nichts öffnen, es gibt keine Lenkung und das Chassis ist nur sehr einfach nachgebildet. Die Fahrerkabine war beim Original sehr spartanisch ausgestattet und dieses gibt das Modell sehr schön wieder, zeigt aber dennoch alle Armaturen Details als sehr gute Nachbildung. Das Modell ist je nach Ausführung bei den Händlern zwischen 50,-- und 70,-- € zu bekommen.
Dieses Modellauto in der Sammlung von woodchuck ist eines von aktuell 29.924 eingetragenen Modellen auf Modelly!