Das Vorbild
Das 1928 in Hamburg-Harburg gegründete Unternehmen Vidal & Sohn Tempo-Werk GmbH befasste sich von Anbeginn mit der Konstruktion von dreirädrigen Lieferwagen. Diese waren aufgrund eines entsprechenden gesetzte bei einem Hubraum von unter 200 ccm steuerfrei und konnten ohne Führerschein gefahren werden. Bei diesen Konstruktionen bildeten Motor, Getriebe sowie Kettenkasten und Vorderrad eine Einheit und gelenkig mit dem Fahrzeug verbunden. So war der Rest des Wagens ohne Einschränkungen für Aufbauten verfügbar. Der A400 war das erste Modell dieser Auslegung was ab 1938 in nennenswerten Stückzahlen hergestellt wurde. Die Produktion wurde nach dem Krieg unverändert wieder aufgenommen und 1948, nach einem kleineren Facelifting der Karosserie, wurde das Modell in Tempo Hanseat umbenannt. Es waren Modelle mit Koffer-, Kasten und Pritschenaufbau sowie nach Kundenwusch erhältlich. Als Antrieb diente ein Zweizylinder-Zweitaktmotor mit 400 ccm Hubraum und einer Leistung von anfänglich 12 und ab 1950 13 PS Leistung was dem 4,6 m langen und 1,75 m breiten sowie 830 kg schweren Fahrzeug eine Geschwindigkeit von 55 km/h erlaubte. Aufgrund der starken Konkurrenz der Vierrad-Transporter gingen die Verkaufszahlen jedoch stetig zurück was auch eine Anhebung der Motorleistung auf 15 PS im Jahre 53 nicht mehr zu stoppen war. So ging die Priorität zunehmend auf das bereits seit 1950 angebotene Modell „Matador“ über und die Produktion des Hanseat wurde 1956 eingestellt. Bis dahin waren 37.131 Exemplare gefertigt worden.
Das Modell
Von Minichamps erschien 2001 ein DieCast-Modell des Tempo Hanseat mit Kofferaufbau von 1952 in verschiedenen Farben und mit unterschiedlichen Aufdrucken (hier ein blaues Modell „Phoenix Reifen“). Der Kofferaufbau ist aus Kunststoff gefertigt aber ebenso ohne Beanstandungen wie die Metallgussteile und die Lackierung. Die äußeren Details sind sehr schön ausgeführt und wie die Räder gelungen. Leider lassen sich die Türen nicht öffnen sonder nur die Motorhaube sowie die hintere Laderaumtür. Dieser ist dann leider völlig leer und ohne jegliche Strukturen. Anders unter der Haube, hier findet sich ein sehr schön detaillierter Motor einschließlich Antriebsstrang, Auspuff und Vorderradaufhängung. Im schwer einsehbaren Innenraum hat man sich auch Mühe gegeben. Die wenigen, einfachen Elemente des Originals sind hier gut wiedergegeben. Der Maßstab wie auch die Proportionen scheinen stimmig. Für diesen speziellen Kofferaufbau konnte keine Originaldaten gefunden werden. Dennoch ein sehr schönes Modell dieses legendären deutschen Kleintransporters. Es wird nicht mehr gefertigt, ist aber im Netz in einigen Versionen ab 70 € noch zu bekommen.
Dieses Modellauto in der Sammlung von woodchuck ist eines von aktuell 29.924 eingetragenen Modellen auf Modelly!