Delahaye 135 M Saoutchick Roadster (1:18, Guiloy)

Das Vorbild

Der Delahaye 135 wurde 1935 erstmals vorgestellt und in verschiedenen Varianten bis 1954 produziert. Wie bei Luxuswagen damals üblich wurden die Karosserien nicht vom Hersteller, sondern von unabhängigen Karosseriebauern hergestellt. So gab es auf Basis des Modells 135 eine große Zahl von verschiedenen nach Kundenwünschen gestalteten Karosserieformen. Berühmte Namen wie Figoni & Falaschi, I. Saoutchik, Letourneur et Marchand, Marcel Pourtout und Henri Chapron sind nur einige in der langen Liste von Carossiers. Der Motor, ein 3,2 Liter 6-Zylinder Reihenmotor, leistete 95 – 110 PS und bot eine Höchstgeschwindigkeit von 148 km/h. 1936 erschien der 135 M (Modifie) der einen größeren Motor mit 3,55 Litern Hubraum und 90, 105 oder 115 PS Leistung. Die Top Version 135 MS leistete dann bis zu 145 PS und wurde häufig mit auf 2,70 m verkürztem Radstand und einer Leistung von 160 PS für Rennfahrzeuge eingesetzt. Die Standardmodelle wurden mit Radständen von 2,95 bis 3,35 m geliefert. Insgesamt sind 2.000 Exemplare aller Modellvarianten des 135 produziert worden. Das Vorbild für das Modell ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein 135 M (Chassis # 800315) mit einer Karosserie von I. Saoutchik welcher auf dem Pariser Autosalon 1946 als Showcar vorgestellt wurde. Es existieren Bilder dieses Fahrzeugs auf einer Ausstellung oder in einem Museum mit weißer Lackierung und montierten Stoßstangen jedoch ohne seitlichem Chromschmuck. Es befindet sich heute im Besitz eines spanischen Sammlers.

Das Modell

Das Modell wurde 2001 in Weiß und metallic Rot und 2002 in Blau und Schwarz von Guiloy auf den Markt gebracht. 2005 folgte dann noch eine metallic grüne Cabrio Version und eine Coupé Variante. Die Verkaufsbezeichnung „1937 Delahaye 165 Cabriolet“ dürfte auf jeden Fall nicht korrekt sein. Nach meinen bisherigen Erkenntnissen, dürfte nur das weiße Cabrio-Modell authentisch sein. Für andere Lackierungen konnten bislang keine Nachweise gefunden werden und es erscheint unwahrscheinlich, dass Kreationen von Saoutchik in Serie gebaut wurden. Ebenso ist die Ansicht, dass sich bei dem Modell ohne Stoßstangen um eine Rennversion handelt ziemlich fragwürdig, eher ist wohl anzunehmen, dass man das Original in Spanien aus ästhetischen Gründen von seinen Stoßstangen befreit hat. Das Modell ist von Gegensätzen gekennzeichnet und entspricht nicht den Standard den man eigentlich von Guiloy gewohnt ist. Während die Metallkarosserie und die Lackierung (warum eigentlich dieses hässliche Blau französischer Rennwagen?) sehr ordentlich sind und auch die Frontpartie schön gestaltet ist, sind die Räder eine einzige Katastrophe. Hier wurden preiswerte Standardräder, wie auch von anderen Herstellen in den 80zigern (Bburago) verwendet wurden, eingesetzt. Türen, Kofferraum und Motorhaube lassen sich öffnen und dort findet man einen sehr schön detaillierten 3 Vergaser-Motor mit vielen Kabeln, sogar die Batterie ist anschlossen, und Einzelheiten, Super!. Auch im Innenraum sind viele Details, wie z.B. separate Gummimatten mit Logo im Fußraum, zu finden. Leider hat man versäumt, das eigentlich schöne Armaturenbrett durch farbliche Akzente zu gestalten. Der Kofferraum wird dann leider von einem ebenso schrecklichen Ersatzrad eingenommen. Wie bereits andere Rezensenten vor mit bemerkten: Hier hat Guiloy wohl angefangen ein „Supermodell“ zu entwickeln und dann auf halbem Wege aufgehört. Das Modell wird heute nur noch sehr selten (vorwiegend das „Rote“) zu Preisen ab 100,-- € aufwärts angeboten.