Mitte der fünfziger Jahre war Daimler-Benz nur noch im Segment der Nutzfahrzeuge bis 1,5 t Nutzlast nicht vertreten. Hier dominierten VW, Ford, Borgward, Opel und Hanomag. Dieses änderte sich mit der Vorstellung des L319 im September 1955 auf der IAA in Frankfurt. Das Fahrzeug war als Frontlenker mit einem einfachen Leiterrahmen sowie Starrachsen auf Blattfedern konstruiert. Der Motor war vorn zwischen den Sitzen platziert und trieb die Hinterachse über eine Kardanwelle an. Für eine Nutzlast von 1,6 -1,9 t ausgelegt wurde der L319 als Kastenwagen, Pritsche und Fahrgestell für externe Aufbauten sowie als Kleinbus angeboten. Dieses als O 319 D bezeichnete Modell besaß eine Rundumverglasung sowie Fester im Dachrand. Er bot 15 Passagieren und einem Fahrer Platz. Das machte ihn zum idealen Fahrzeug für Zubringer und kleine Reisegesellschaften. Als Motor stand anfangs nur der 1,8 Liter 4-Zylinder Diesel aus dem 180 D mit einer Leistung von 43 PS zur Verfügung, später kam dann auch noch ein 1,9 Liter 4-Zylinder Benzinmotor mit 65 PS hinzu. Bei einem Radstand von 2,85 m waren die Fahrzeuge um die 4,82 m lang, 2,08m breit und hatten ein Leergewicht von gut 2 t. Ein neuer Bus kostete damals 17.500 DM. Am Ende der Produktion 1968 waren über 13.000 Fahrzeuge verkauft und Daimler-Benz hatte sich eine feste Position in diesem Marktsegment geschaffen.
Das Modell
Bos Models brachte 2015 ein Resinmodell des Mercedes Benz O 319 D von 1957 in der Panoramabus-Version heraus. Das Modell ist in werksseitiger Zweifarb-Lackierung in Rot und Beige gehalten. Die Karosserie ist sauber gearbeitet und die Lackierung ist ohne Tadel. Die vielen Fenster sind gut eingepasst und geben die lichte Konstruktion des Fahrgastraumes sehr schön wieder. Die äußeren Details sind vollzählig und von guter Qualität. Leider neigte bei meinem Modell die schwarze Frontmaske zu ablösen. Auf der Unterseite sind Auspuff sowie Kardanwelle separat nachgebildet und es gibt ein Ersatzrad. Die Räder mit den damals beliebten verchromten Radkappen sind sehr gut gelungen. Der Innenraum ist sehr ordentlich gestaltet und weist einen detaillierten Fahrerbereich, gut modellierte Sitze und so liebevolle Details wie Gepäcknetze und Kleiderhaken auf. Der Maßstab wird gut eingehalten. Ein schönes Modell dieses Klassikers was seine Einstandspreis von 110 € wert ist auch wenn Norev kurz danach ein vergleichbares Metallmodell herausgebracht hat. Das Modell war 2016 bereits ausverkauft und ist aktuell kaum noch zu bekommen.
Dieses Modellauto in der Sammlung von woodchuck ist eines von aktuell 29.941 eingetragenen Modellen auf Modelly!