Ferrari 166MM/212 'Uovo' (1:18, Tecnomodel Mythos)

  • Ferrari 166MM/212 'Uovo' (Ab 1950)
  • Tecnomodel Mythos
  • 1:18
  • Standmodell / Unangetrieben
  • Resin / Harz
  • Rosso Corsa 322
  • Privatverkauf
  • Tadelloser Zustand / Neuwertig
  • OVP/Karton ist vorhanden
  • Das Modell ist unverkäuflich
Limitiert auf 130 Stück
 
Modellauto Ferrari 166MM/212  'Uovo' von Tecnomodel Mythos 1:18 2

Obwohl der 'Uovo' kein "echter Ferrari" und er auf der Webseite von Ferrari ( ferrari.com, dort unter MENÜ, 1x zurück über MENÜ, AUTO, Modelle der Vergangenheit) nicht erscheint, brüstet sich Ferrari mit Sieg von Marzotto bei der Targa Florio und das mit einem 212 Export!

Gianni Marzotto hatte Anfang der 1950ger genügend Rücklagen, auf das er als Sohn des Textil-Magnaten Graf Gaetano Marzotti Zugriff hatte , um sich gute Rennwagen aus der Zeit zu kaufen. Als ihn die Werks-Ferrari nicht mehr genügten, lies er sich ein eigenes Coupe bauen.

Marzotto machte bei den Rennserien der damaligen Zeit kein Hehl um seine herrschaftliche Herkunft und er war kein Freizeit- und Schönwetterfahrer. Das zeigte er deutlich im Jahre 1953 bei den 24 Std. von Le Mans. Obwohl er 3/4 des Rennens den Wagen selbst steuerte, gelangt ihm ein respektabler 5. Platz in der Gesamtwertung.

Bei seinem ersten Sieg der Mille Miglia war 22 Jahre jung. Trotzdem hatte er den Schneid, nach seiner Rückkehr nach Maranello, dem großen Commendatore, Enzo Ferrari, gegenüber zu treten und den Ferrari den er fuhr zu kritisieren. Zu schwer und keine Aerodynamik die den Ferrari gegenüber andern Rennwagen konkurrenzfähig macht.
Leider scheiterte er mit seiner Kritik an dem grossen Ego des Ferrari-Gründers.

Das war der Moment, in dem Gianni beschloss, einen eigenen Rennwagen zu planen, um an der nächsten Mille Miglia ( 1951 ) teilzunehmen.

Die Grundlage für seinen Rennwagen wurde das Chassis eines Ferrari 166MM mit der Nummer 024, welches zwar einen Unfallschaden hatte, aber eine ideale Ausgangslage bot.

Aurelio Lampredi konzipierte einen Rohrrahmen mit Einzelradaufhängung vorne und Starrachse hinten, was eine stabile Basis ergeben sollte.
Der Zwölfzylinder eines Ferrari 212 mit 2,5l Hubraum und 150 PS sollte das Projekt befeuern.

Die aerodynamische Coupeform entwarf Sergio Reggiani aus einem artistischen Gefühl heraus. Der damals bekannte Karosseriebauer Paolo Fontana aus Padu, konstruierte nach diesen Plänen einen dünnen Rohrrahmen und überzog diesen mit einer besonders dünnen und leichten Aluminumhaut.

Zum guten Schluss wurden 90kg Gewicht eingespart, sodass eine Leergewicht von 700kg übrig blieben.

Leider blieb die Lieferung, des bei Ferrari georderten Kühlers, auf der Strecke und so kam der Wagen zu einem höheren und runden Kühler, was die Front deutlich unförmiger machte und so 15cm höher, als ursprünglich geplant war.

Der Wagen war, in den Augen der damaligen Zeit, nicht schön, was auch dem Geschmack des Commendatore widersprach. Diese Privatinitiative seines wohlhabenden Kunden war ihm ebenfalls ein Dorn im Auge!

Da der Fahrer nun weiter Hinten saß, übersteuerte der Wagen deutlicher, als seine Werksbrüder. Auch begannen die Scheibenwischer bei höherer Geschwindigkeit abzuheben, aber im Regen und Geschwindigkeiten über 160 km/h bedurfte es keiner Scheibenwischer mehr. Der Druck des Fahrtwindes erledigte diese Arbeit und drückte die Regentropfen von der Scheibe.

Der erste Einsatz des Ei, was Uovo auf Deutsch bedeutet, endete vorzeitig. Ein falsch montiertes Differenzial bedeutet das vorzeitige Aus bei dem Giro di Sicillia.

Bei der anstehenden Mille Miglia sah sich der 2,5l Uovo einer scheinbaren Ferrariübermacht, mit ihren 4,1l Motoren, gegenüber. Aber der Uovo wurde zwischenzeitlich auf 180 PS hochgezüchtet. Der Grund für den Leistungsboost ist ein neuer Dreifachvergaser.

Dank der genialen Aerodynamik des Ei und dem geringen Gewicht, hatte Marzotto auf den ersten paar 100 km bereits einen 10-minütigen Vorsprung vor den Werks-Ferrari.

Irgendwann später beunruhigte Gianni ein Geräusch und in Erinnerung an das falsch montierte Differnzial stellte er den Wagen lieber bei Senigallia ab. Denn der Lebemann wollte sein Leben nicht für ein Rennen auf's Spiel setzen und in Senigalla gab es die beste Fischsuppe und gebratene Scampi des ganzen Landes. Er genoß es gut zu Leben!
Der Check durch seine Mechaniker ergab, dass das Geräusch nicht vom Differnzial, das völlig in Ordnung war, kam, sondern von den Reifen! Hätte er statt der Fischsuppe einen neuen Reifen aufgezogen, hätte er womöglich seinen ersten MM-Sieg feiern können.

Den ersten Sieg fuhr der Uovo im Jahr 1951 bei der Coppa della Toscana ein.

Das letzte mal auf dem Siegertreppchen, auf dem 2. Platz, war 2 Wochen später in Porto.Es folgte ein Motorwechsel, aber der brachte nicht die gewünschten Erfolge. Im Gegenteil! Zwei Ausfälle bei der Mille Miglia und einen in Pescara beendete seine Auftritte in Europa.

Nach einem weitern Motorwechsel ging es in die USA, wo der Uovo bei verschiedenen Rennen wieder auftauchte ( u.a. willows Springs, Torrey Pines und Pebble Beach ).

Die aktive Rennkarriere ging in den USA zu Ende und der einmalige Ferrari-Uovo mit der Chassisnummer 024MB wurde untern Sammlern hin und her gereicht.

1986 nahm er an der historischen Mille Miglia teil, was zum Anlass genommen wurde ihm einen Platz im Museo Enzo Ferrari zu gewähren.

Auf dem Concours d´Elégance in Pebble Beach am 18./19. August 2017 bringt RM/Sotheby's den Ferrari 166MM/212 Export 'Uovo' unter den Hammer. Ein Schätzwert wurde nicht ausgegeben, aber man konnte sicherlich von einem Betrag zwischen 4 und 9 Millionen USD ausgehen.

Mehr gibt die Geschichte des Uovo leider nicht her. Was in Pebble Beach letztendlich geschah und wo der Uovo sich heute befindet ist leider nicht bekannt. Aber die Geschichte der Vergangenheit zeigt, dass solch ein seltenes Einzelstück immer wieder mal auf einer internationalen Auktion auftaucht.

Wan das sein wird, wissen vermutlich nur die Götter der automobilen Handwerks und die der Sammler!




Autor: viper64
Alle Angaben sind unverbindlich und ohne Gewähr

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