Der 575M Maranello stellt die Spitze der mit Frontmotor ausgestatteten Sportwagen des Hauses Ferrari bezüglich Technologie und Leistung dar. Die Präsentation des 575M Maranello im Jahr 2002 ist ein vollkommen neuer Level des traditionellsten Layouts bei Ferrari – eine Berlinetta mit V12-Frontmotor und Heckantrieb.
Wie bei allen Modellen des Hauses Ferrari so ist auch das Herz des 575 das Triebwerk, wobei die Bezeichnung 575 für den Hubraum – 5.750 ccm – steht, dank dessen Leistung und Drehmoment, im Sinne der Entwicklungsziele der Marke mit dem springenden Pferd, gesteigert werden konnten. Ganz in Ferrari-Tradition steht das M für “modifiziert”, was bedeutet, dass sämtliche Leistungen des Wagens verbessert wurden. So verfügt der 575M über fortschrittlichere Fahrzeugdynamik und ist der erste Ferrari V12-Staßenwagen, der mit der Schaltvorrichtung im F1-Stil ausgestattet ist.
Das Modell
Die Details, die aus dem 575M Maranello einen einzigartigen Wagen machen konnten, steckten alle in seinem Namen: 575 stand für den Hubraum, der von 5.500 auf 5.750 ccm erweitert wurde, was zu mehr Leistung und höherem Drehmoment führt, ganz so wie es den Entwicklungszielen der Marke entspricht. Ganz in Ferrari-Tradition stand das M für “modifiziert”, was bedeutete, dass sämtliche Leistung des Wagens verbessert wurden. Neben den Verbesserungen, die am Triebwerk vorgenommen wurden kam zum ersten Mal ein Getriebe im F1-Stil in einem Ferrari V12-Straßenwagen zum Einsatz. Bei Ferrari hatte man beschlossen den reinen und ausgeglichenen Stil des 550 nicht zu verändern, da sich dieser Wagen umgehend einen „Klassikerstatus“ hatte sichern können und genau auf der Linie des Hauses Ferrari bezüglich frontgetriebener Hochleistungssportwagen lag.
Die einzigen Veränderungen, die vorgenommen wurden führten zu größeren technischen Anforderungen des 575: neue Lufteinlässe an der neuen Front für bessere Aerodynamik und fluidodynamische Effizienz sowie einen neuen Frontspoiler. Die Anbringung der Frontscheinwerfer wurde neu gestaltet und verfügte nun über einen Körper in Wagenfarbe und graue Einfassung mit Xenon-Technologie sowie eine Waschanlage. Vom Standpunkt der Aerodynamik gesehen wurden die Luftflüsse um die Räder verbessert und kleine Kanäle angelegt, um den Luftwiderstand zu verringern. Währenddessen war jedes einzelne Detail des gesamten Unterbodens gestaltet worden um Abtrieb zu erzeugen während der Luftwiderstand verringert wurde.
Das Triebwerk
Das 12-Zylinder Triebwerk des 575M Maranello behielt den 65-Grad-Winkel des Vorgängers, doppelte Nockenwellen, vier Ventile pro Zylinder, Leichtmetallmotorblock, Zylinderköpfe und Öltank sowie Trockensumpfschmierung mit zwei Spülpumpen und einer Einlasspumpe, Doppelfilter, separatem Tank und individuellen Kühlern bei.
Das Ziel der Ingenieure bezüglich des 575M Maranello V12-Triebwerk war ganz einfach: Leistungskurve und Drehmoment steigern. Das Ergebnis war eine neue maximale Leistung von 515 PS (379 kW) bei 7.250 U/Min. und ein maximales Drehmoment von 60 Kgm bei 5.250 U/Min. (588,6 Nm). Im Drehzahlbereich zwischen 1.000 und 4.000 Umdrehungen pro Minute konnte das Drehmoment, im Vergleich zum Motor des 550 Maranello, um 1,5 Kgm gesteigert werden. Diese Verbesserungen konnten durch eine Reihe an Veränderungen am Triebwerk erzielt werden. Dazu zählten ein größerer Hubraum, ein größeres Kompressionsverhältnis, neue Einlassfluidodynamik sowie verbesserte Motoreffizienz und -management.
F1-Eigenschaften
Der 575M Maranello wies, mit dem Fahrer an Bord, eine optimale Gewichtsverteilung von 50 zu 50 zwischen Vorder- und Hinterachse auf. Dies war nicht zuletzt auch dem Transaxle-Aufbau zu verdanken, bei dem das Getriebe und das Sperrdifferential an der Hinterachse montiert sind. Der Antrieb des 575M Maranello verfügte über eine elektrohydraulische F1-Kontrolleinheit, die sich im Heck des Wagens befand. Dies führte zu verringerten Reaktionszeiten, wobei zudem auch optimale Arbeitstemperaturen der Einheit garantiert werden konnten.
Die F1-Schaltung im 575M Maranello wurde optimiert und es kamen manuell zu bedienende Wippen zum Einsatz, die hinter dem Lenkrad angebracht waren. Die direkte Kontrolle des Schaltvorgangs durch den Fahrer (anstelle einer Automatik) führte zu extrem ansprechendem Fahrverhalten. Dem Fahrer standen zwei Einstellungen zum manuellen Schalten zur Verfügung, die auf der Konsole vorgewählt werden konnten: Sport – für schnelleres und sportlicheres Schalten – sowie eine sanftere Einstellung für entspanntes Fahren. Beide Einstellungen beeinflussten auch die Dämpferkontrolle.
Mit dem Getriebe im F1-Stil konnten die Schaltzeiten im 575M Maranello erheblich verringert werden, wobei während der Schaltvorgänge gleichzeitig die Dämpfer überwacht wurden. Ferrari hatte das elektrohydraulisch gesteuerte Getriebe entwickelt, um dieses hauptsächlich über die am Lenkrad angebrachten Wippen steuern zu lassen. Es waren jedoch noch zwei zusätzliche Einstellungen vorhanden: Automatik und „Low Grip“, bei geringer Straßenhaftung.
Das Chassis
Bezüglich des Chassis war eines der Details, die das Verhalten des Wagens auf der Straße am meisten beeinflussten das neue, sich an die Leistung des Wagens in sämtlichen Fahrsituationen anpassende Dämpfersystem. Dieses System kontrollierte unabhängig voneinander die vier Räder des Wagens, um die Dämpfereinstellung und somit die Höhe zu regulieren.
Zwei Einstellungen standen hierbei zur Verfügung: Sport – zur Optimierung der Traktion bei Hochleistungseinsatz des Wagens – und Comfort – für eine sanftere und entspannende Fahrt. Die Bremsen wurden, aufgrund der höheren Leistung des 575M Maranello, ebenfalls modifiziert. Sie reagierten nun schneller und effizienter, wobei sie auch resistenter waren. Verbesserungen wurden vornehmlich in den folgenden Bereichen vorgenommen: bessere Belüftung, neues Material für die Bremsklötze (Ferodo HP1000), Verringerung des benötigten Pedaldrucks und verbesserte Unterstützung des Servosystems.
Das ABS/ASR-System wurde von Version 5.0 auf Version 5.4 aufgerüstet. Wie die gesamte Ferrari Modellpalette so hatte auch dieses Modell zwei Einstellungen der elektronischen Traktionskontrolle: Normal und Sport. ABS/ASR-Sensoren waren in die Radlager integriert, während das Gewicht von Reifen und Felgen verringert wurde, um ungefederte Massen zu optimieren. Durch die Eingriffe konnten am gesamten Vorderrad 1,8 Kilogramm und am Hinterrad 1,2 Kilogramm eingespart werden. Auch die Reifen selbst liefen nun ruhiger und hatten ein leiseres Abrollgeräusch. Sie waren zudem langlebiger und zuverlässiger in Situationen mit Aquaplaning.
Ein neuer Hochleistungsreifentyp mit 19-Zoll-Felgen wurde ebenfalls entwickelt und stand als Sonderausstattung im Angebot, um eine erheblich verbesserte Straßenhaftung zu garantieren. Der 575M Maranello bot aber auch eine elektronische Reifenluftdruckkontrolle, die unter normalen Fahrbedingungen den Reifendruck überwachte.
Sportliches Wesen
Der 575M Maranello wurde stark überarbeitet, um ihn noch sportlicher und funktioneller zu machen. In Bezug auf die gesteigerte Leistung konzentrierte man sich auch auf eine noch effizientere Kontrolle durch den Fahrer. Sämtliche Anzeigen wurden zusammengefasst und direkt im Blickfeld des Fahrers angebracht, wobei hier der Drehzahlmesser in der Mitte des Anzeigenfeldes lag.
Der Wagen verfügte über neue Sitze mit sechs elektronischen Einstellungen und einer Memory-Funktion auf der Fahrerseite. Das Armaturenbrett und der zentrale Tunnel wurden ebenfalls überarbeitet. Das Lenkrad, die Türverkleidungen und die Verarbeitung der Komponenten des Innenraums waren allesamt neu.
Dank des Carrozzeria Scaglietti-Personalisierungsprogramms konnten Kunden den Stil, die Accessoires und Funktionalitäten ihres 575M Maranello selbst auswählen und ihren Anforderungen und Vorlieben anpassen.
Quelle: auto.ferrari.com