Hier handelte es sich um die Touring-Version des 195 S mit einem stärkeren und gleichzeitig flexibleren Triebwerk, was es Kunden, die Höchstleistungswagen nicht gewohnt waren, einfacher machte das Fahrzeug zu beherrschen. Touring, Ghia und Ghia Aigle (die ersten ausländischen Karosseriebauer, die Interesse an Ferrari anmeldeten) schufen eine Reihe verschiedener Versionen, von denen sich einige in GT-Wettbewerben als erfolgreich bewiesen. Die beliebteste Version dieses Modells war jedoch jene von Vignale, der einige atemberaubende Coupés für die exklusivsten Kunden des Hauses personalisierte.
Die 195er Modelle wurden auf der 166 Inter Serie entwickelt und hatten einen etwas längeren Radstand (2.500 statt 2.420 mm) womit der Innenraum vergrößert werden konnte. Das Chassis entsprach der gleichen Stahlrohrkonstruktion wie beim älteren Modell.
Der Aufbau
Wie die 166 Inter Modellreihe so verfügte der 195 über Einzelradaufhängung vorne mit Blattfedern, eine starre Achse mit halbelliptischen Blattfedern hinten und Houdaille-Stoßdämpfern rundum. Es gab ein 195 Sport Modell, das mit geraden Rahmennummern der Rennwagen gefertigt wurde.
Ein Exemplar des 195 Sport in Berlinetta-Form, das von Marzotto/Crosara gesteuert wurde, siegte im Jahr 1950 bei der Mille Miglia vor dem 195 Touring Barchetta mit Serafini/Salani. Unter anderem machten sich auch Motto und die Schweizer von Ghia Aigle an der Karosserie zu schaffen: beide Karosseriebauer fertigten je ein Exemplar auf dem Chassis des 195 während Stabilimenti Farina aus der Liste herausfiel. Mit diesem Modell schienen die Ghia und Vignale Stile am besten bei den Kunden anzukommen und sie ließen ihre Konkurrenten weit hinter sich.
Das Triebwerk
Das V12-Triebwerk basierte erneut auf dem Originaldesign von Giacomo Colombo für das 125er Modell des Jahres 1947, wurde jedoch, im Vergleich zum 166, um etwa 25 Prozent Hubraum auf 2.431 ccm, erweitert. Dazu vergrößerte man die Bohrung auf 65 mm während der Hub mit 58,8 mm des 166er-Triebwerks nicht verändert wurde. Wie auch beim 166 Inter war auch beim 195 Inter ein einzelner Doppelvergaser verbaut. Einige Modelle waren jedoch auch mit Dreifachdoppelvergaser ausgestattet, wie es bei dem früheren Modell der Fall war. Die 166 MM Rennwagen wurden auf 195er Motorgrößen erweitert, da der größere Hubraum für mehr Leistung sorgte und die Wagen somit auf den Rennstrecken wettbewerbsfähig blieben. Einmal mehr war das Triebwerk mit einem Doppel-Verteiler-Zündspulsystem ausgestattet und besaß eine Zündkerze pro Zylinder sowie Nasssumpfschmierung.
Die 195 Inter Modelle wurden in den Jahren 1950 bis 1951 mit ungeraden Straßenwagenfahrgestellnummern von 081S bis 0195S insgesamt 25 Mal gefertigt. Wie bei der 166 Inter Straßenwagenserie so wurde auch der 195 oft sowohl von Amateuren als auch als Profis bei Motorsportveranstaltungen eingesetzt.
Quelle: auto.ferrari.com
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