Das dargestellte Fahrzeug wurde im Februar 1963 durch Luigi Chinetti an Mrs. Mamie Spears Reynolds nach Florida/USA ausgeliefert. Bereits im selben Monat erzielte es mit Pedro Rodriguez bei den 3 h Daytona Continental mit der Startnummer 18 den ersten Platz im Gesamtklassement. Weitere Rennen und Erfolge waren bei den 12 h in Sebring mit Joakim Bonnier im März ein 13. Platz im Gesamtklassement (4. in der Klasse), im Juni 63 ein 2. Platz gesamt in Laguna Seca, im Juli Sechster gesamt auf dem Pacific Raceway und ebenfalls im Juli ein Klassensieg bei dem Candlestick Race. Im Juli 1964 wurde es für 12.166 $ verkauft und war danach nur noch bei historischen Rennen und Shows zu sehen. Der perfekt restaurierte Wagen befindet sich seit 1993 in der Sammlung von Brandon Wang (USA).
Beschreibung des Originalfahrzeugs:
Der 250 GTO (Gran Turismo Omologato) war die Weiterentwicklung der 250 GT-Serie zu einem Wettbewerbsfahrzeug in der Gran-Turismo-Kategorie. Es entstand ein Rennwagen mit Straßenzulassung, mit dem die Fahrer oft auf eigener Achse zu den Rennen anreisten. Die Basis für den 250 GTO bildete das Modell Ferrari 250 GT Berlinetta SWB. Die Zahl 250 steht für den Hubraum in Kubikzentimetern pro Zylinder. Ferrari präsentierte das Fahrzeug erstmals im Rahmen der alljährlichen Pressekonferenz im Januar 1962 in Maranello.
Die Entwicklung des GTO lief unter Giotto Bizzarrini und wurde bei Scaglietti durchgeführt, wo fast alle Fahrzeuge später auch gebaut wurden. Neu im Vergleich zu dem 250 GT Berlinetta SWB war die völlig neu gestaltete Front. Die hinteren Kotflügel wurden breiter und länger, ebenso das Heck. Im Gegensatz zum ersten Prototyp erhielten alle späteren Exemplare einen aufgenieteten Spoiler am Heck, damals eine aerodynamische Neuerung. Nie zuvor wurde bei einem GT-Rennwagen so viel Aufwand in die Aerodynamik investiert.
Die hintere Starrachse des 250 GT Berlinetta SWB wurde beibehalten, jedoch nicht mehr von den Blattfedern, sondern an parallelen Längslenkern und einem Wattgestänge geführt. Als Antrieb diente der bewährte Tipo 168/62 3.0 L V12 aus dem 250 Testa Rossa. Der Innenraum des 250 GTO ist äußerst spartanisch ausgestattet – ein Tribut an geringes Gewicht, das in Verbindung mit fast 300 PS und geringem Luftwiderstand den GTO bis zu 280 km/h schnell macht.
Die Erfolge des 250 GTO waren beeindruckend, es gab Siege bei den 12 Stunden von Sebring, der Targa-Florio, den 1000 km von Spa-Francorchamps und in Le Mans, wo man 1962 und 1963 zusätzlich Zweiter wurde und die GT-Wertung gewann.