Der Begriff Rolls-Royce Silver Ghost bezeichnete im Grunde ein einzelnes Automobil der Baureihe 40/50 hp des britischen Herstellers Rolls-Royce, das mit besonderen Spezifikationen ausgeliefert wurde. Später wurde die Bezeichnung auf die gesamte Baureihe übertragen.
Der spezifische Silver Ghost ist das zwölfte Fahrzeug aus der 40/50-hp-Baureihe, Chassis Nr. 60551. Die Karosserie in Form eines „Semi-Roi des Belges“ (offener Tourenwagen ohne vordere Türen und mit leicht erhöhter hinterer Sitzbank) lieferte Barker & Co. in London, eine der besten Adressen für Luxuskarosserien. Die Lackierung war silber. Die Lampen und Beschläge waren versilbert (üblicherweise verwendete man Messing). Für das Armaturenbrett verwendete man Aluminium statt Teak-Holz. Die Ledersitze waren grün, die hintere Sitzbank konnte für größere Touren durch eine Gepäckbox ersetzt werden. Aussen unter der Windschutzscheibe war eine Plakette angebracht mit der Aufschrift „The Silver Ghost“. Der Name sollte einerseits auf die silberne Farbe dieses Fahrzeugs anspielen, andererseits aber auch auf die geringe Geräuschentwicklung. Nicht nur damals war AX-201, wie das Fahrzeug wegen seiner Zulassungsnummer auch genannt wird, eine imponierende Erscheinung. Damit eignete sich das Fahrzeug auch als Demonstrationsobjekt für Rolls-Royce. Die Firma präsentierte ihn erstmals 1906 auf der Olympia Motor Show in London.
Technik:
6 Zylinder Reihe. 7 Liter Hubraum, 48 - 75 PS.
Die Schaltung erfolgte zu Beginn mit einer manuellen Dreigangschaltung, die ab 1913 durch eine Viergangschaltung ersetzt wurde. Zudem wurde ab 1914 elektrische Beleuchtung als Option eingeführt, ab 1919 war sie Standard.
Innerhalb kürzester Zeit stellte der Silver Ghost verschiedene Rekorde auf und konnte seine für die damalige Zeit erstaunlich hohe Zuverlässigkeit unter Beweis stellen. Nach verschiedenen Besitzerwechseln gelangte das Auto schliesslich in den Besitz von Bentley. AX-201 ist einer von zwei Rolls-Royce Silver Ghost, die für den Film „Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“ verwendet wurden. 1989 erfolgte eine umfangreiche Restaurierung des Fahrzeugs. Mit einem geschätzten Wert von 35 Millionen US-Dollar gilt es heute als eines der teuersten Autos der Welt.
Das Modell:
Äusserst gut umgesetzte Miniatur von NEO-Scale. Leider ist am Fahrzeug nichts zu Öffnen, denn ein Blick in den Motorraum wäre durchaus sehenswert. Trotzdem macht das Modell viel Freude, denn viele Details sind sehr schön umgesetzt.
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