Der Mercedes-Benz 600, intern als W 100 bezeichnet, war in den 1960er und 1970er Jahren wohl DAS Staats- und Repräsentationsfahrzeug von Daimler-Benz. Der "grosse" Mercedes war der Nachfolger des Typs 300 (Adenauer-Mercedes)
Die Baureihe wurde im September 1963 auf der IAA in Frankfurt vorgestellt. Der „Grosse Mercedes“ wurde sehr positiv aufgenommen. Der erste Kunde war ein Architekt aus Amerika.
Karosserievarianten und Ausstattung:
Die viertürige Limousine ist knapp zwei Meter breit und 5,54 Meter lang, die Pullman-Limousine und die sechstürigen Versionen sind 6,24 m lang. Die viertürige Variante wird auch als "SWB" bezeichnet (engl. für Short Wheel Base = Kurz – Version!!!)
Die dritte Variante ist ein offenes Pullman-Landaulet. Sehr geeignet als Staatsfahrzeug.
Die lange Version wurde auch mit sechs Türen und einer mittleren Klappsitzreihe angeboten; sie war für Kunden bestimmt, die mit Personal oder Leibwächtern reisen.
Eine der bekanntesten Sonderanfertigungen ist das für Papst Paul VI. gebaute Landaulet. Das Auto hat vier Türen, einen einzelnen Sessel hinten, ein erhöhtes Dach sowie einen höheren Boden im Fond. Dieses Einzelstück steht nun nach zwanzig Jahren Dienst im Vatikan 1985 wieder in Deutschland und ist im Mercedes-Benz Museum ausgestellt.
Die Ausstattung der Limousine umfasste vieles, was zur damaligen Zeit technisch möglich war, und ist selbst bei heutigen Fahrzeugen nicht selbstverständlich. Zum Beispiel ein umfassendes hydraulisches Servosystem (so genannte „Komforthydraulik“), eine elektrisch regulierbare Heizungs- und Lüftungsanlage, Klimaanlage, hydraulisch verstellbare Sitze vorn, hydraulisch verstellbare Sitzbank hinten, hydraulische Fensterheber und ebenfalls hydraulisch betriebene Schiebedächer (bei der sog. Pullmannversion war auch ein hinteres Schiebedach möglich). Bemerkenswert war die im Vergleich mit üblichen Elektromotoren nahezu geräuschlose Hydraulik, die bei ausgeschaltetem Motor aber schnell an Kraft verlor.
Motorisierung:
Der V8-Einspritzmotor mit 6,3 Litern Hubraum war eine Neuentwicklung an der Spitze des damals technisch Machbaren. Die Spitzengeschwindigkeit des kürzeren Viertürers beträgt 205 km/h, die Beschleunigung auf 100 km/h dauert zehn Sekunden. Der Mercedes 600 war damals eines der schnellsten Serienfahrzeuge der Welt und wurde auch als „Größter Sportwagen aller Zeiten“ betitelt.
Preise:
Im August 1964 betrug der Listenpreis für einen 600er Mercedes 56.500 Mark (heute ca. 116.000 Euro).
Gegen Ende seiner Bauzeit kostete der Wagen laut Preisliste vom 1. Februar 1979:
600 Limousine, fünf/sechs Sitze, vier Türen: 144.032 DM (166.000 Euro)
600 lang Pullman, sieben/acht Sitze; vier Türen: 165.424 DM (190.000 Euro)
600 lang, sieben/acht Sitze, sechs Türen: 175.392 DM (202.000 Euro)
Bedeutung:
Die Fertigung des 600er soll über alle Jahre hinweg wegen der Sonderwünsche der Kunden und der nötigen Handarbeit trotz der hohe Preise für Mercedes stets ein Verlustgeschäft gewesen sein das nur aus Prestige-Gründen betrieben wurde. Man wollte der Konkurrenz von Rolls-Royce, Bentley oder Cadillac keine Marktanteile überlassen.
Zum wirtschaftlichen Ergebnis von Daimler-Benz hat der 600er keinen direkten Beitrag geleistet. Aber die Bilder der Nachrichtensendung "Tagesschau" der ARD in der immer wieder Staatsgäste im hinten offenen 600er Landaulet gesehen wurden, bildeten die Meinung von Generationen darüber, wie eine Staatslimousine auszusehen habe.
Ausserdem war der 600 in sehr vielen Filmen zu sehen. Kaum ein Direktor der sich im Film nicht mit einem 600er fahren liess.
Besitzer:
Viele Staaten hatten einen 600er im Fuhrpark, unter anderem Ägypten, Algerien, Ghana, Jordanien, Kambodscha, Kuba, Österreich und die Türkei. Nur ausgerechten Deutschland bildete hier eine Ausnahme....... Die Regierung "lieh" sich von Daimler-Benz die nötigen Fahrzeuge (resp. sie wurden aus deren Fuhrpark zur Verfügung gestellt).
Ausserdem gab es zahlreiche prominente Besitzer die sich einen Mercedes 600 leisteten. Zum Beispiel:
Elizabeth Taylor, Rudolf Schock, Udo Jürgens, Elvis Presley, Herbert von Karajan, Aristoteles Onassis, Coco Chanel, Gunter Sachs, Schah Mohammad Reza Pahlavi, Kaiser Hirohito von Japan
Gustav Schickedanz (Versandhandel "Quelle")
Das Modell:
Eines der wohl besten Modelle die AUTOart gefertigt hat. Sehr schwere und äusserst professionale Qualität. Die Chromteile sind tatsächlich separate Klein- und Kleinstteile und nicht nur aufgemalt. Die Lackierung ist perfekt, alle Türen und Hauben lassen sich öffnen und schliessen mit minimalsten Spaltmassen.
Die Sitze sind mit Leder bezogen und die Vorhänge im Fond bestehen aus echtem Stoff. Im Kofferraum liegen 6 Koffer mit echten Riemen und ein herausnehmbaren Reserverad das in einem separaten Teil liegt.
Von Anfang an war das Modell relativ teuer, seit einiger Zeit ist kaum mehr ein Modell auf dem Markt und die Preise liegen zum Teil extrem hoch.