BMW V12 LMR.Robust und schnell.
Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gilt als eine der schwersten Prüfungen für Fahrer und Material. Diesen Wettbewerb zu gewinnen war für BMW M nicht nur eine Herausforderung, sondern eine Vision, die im Jahr 1999 Realität wurde. Der vollständig neu entwickelte Prototyp BMW V12 LMR (Le Mans Roadster) war mit einem kraftvollen V12-Motor und einem Leergewicht von lediglich 915 kg ein futuristisches Fahrzeug der absoluten Spitzenklasse.
Das Triebwerk mit knapp sechs Litern Hubraum war haltbarer und robuster als das der Konkurrenz. Seine enorme Widerstandskraft verdankte der Motor den vorgegebenen Maßstäben für die Entwicklung. Als klarer Anspruch galt sogar, die doppelte Distanz eines 24-Stunden-Rennens zu überstehen.
Das internationale Fahrerteam, bestehend aus Joachim Winkelhock, Yannick Dalmas und Pierluigi Martini, erfüllte sich mit dem Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans einen Traum, den viele Rennfahrer teilen. Die Zieldurchfahrt sei der ideale Abschluss eines perfekten Rennens gewesen, bei dem das Auto, die Fahrer und die gesamte Mannschaft auf dem höchsten Effizienzlevel und mit maximaler Präzision gearbeitet hätten, erinnert sich Dalmas.
Der BMW V12 LMR (Abkürzung für Le Mans Roadster) ist ein für das 24-Stunden-Rennen von Le Mans und die Langstreckenmeisterschaft entwickelter Sportwagenprototyp. Der Rennwagen wurde bei Sportwagenrennen von 1999 bis 2000 eingesetzt und war Nachfolger des bis 1998 verwendeten BMW V12 LM.
Der BMW V12 LMR war ein neu entwickeltes Fahrzeug, jedoch mit dem Motor des bis 1998 verwendeten BMW V12 LM. Er war besonders auf Haltbarkeit ausgelegt. Entwicklungsvorgabe war das Bestehen der doppelten Le-Mans-Distanz. Entwicklungsziel war es, die Renndistanz schadensfrei durchzufahren und Komponentenwechsel zu vermeiden.
Die Chassisentwicklung stand unter BMW-Verantwortung in der Nähe von Oxford. Die Entwicklung war unabhängig von den Vorbereitungen der Formel-1-Zusammenarbeit zwischen BMW und Williams. Der Motor des BMW V12 LMR war der bewährte BMW S70B61 (6.1 V12) aus dem McLaren F1, der bereits 1995 das Gesamtklassement der 24 Stunden von Le Mans gewonnen hatte.
Einsätze
1998 endete der Einsatz der beiden BMW V12 LM bei den 24 Stunden von Le Mans früh mit Radlagerschäden. Daraufhin wurde der Wagen völlig umgebaut, die Nase wurde schlanker und es wurde ein einzelner Überrollbügel eingebaut.
1999, eingesetzt vom Team Schnitzer Motorsport, gewann der Sportwagen das zur American Le Mans Series gehörende 12-Stunden-Rennen von Sebring. Im weiteren Verlauf der Saison wurden außerdem die Rennen in Sears Point, Laguna Seca und Las Vegas gewonnen. Im Endklassement erreichte Schnitzer den Vizemeistertitel.
Im Juni 1999 errang der BMW V12 LM mit den Fahrern Joachim Winkelhock, Pierluigi Martini und Yannick Dalmas den Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans. Grundperformance, Zuverlässigkeit und günstiger Verbrauch gaben den Ausschlag dafür, dass der BMW V12 LMR nach 365 Runden als Erster abgewinkt wurde.
Im Jahr 2000 wurde der Typ nochmals in der American Le Mans Series eingesetzt. Mit Siegen in Charlotte und Silverstone sowie 8 weiteren Podestplätzen (zweimal Zweiter, sechsmal Dritter) musste sich der BMW V12 LMR in der Jahres-Endabrechnung lediglich dem neu eingeführten Audi R8 geschlagen geben.
Überregionales Medieninteresse erzeugte der Unfall von Bill Auberlen in Road Atlanta. Durch Unterluft an der Frontachse beim überfahren eines Hügels überschlug sich der Wagen direkt hinter dem zur Überrundung anstehenden Lola von Team Rafanelli SRL.
BMW V12 LMR Produktionszeitraum:1999–2000 Klasse:Rennwagen Karosserieversionen:Roadster Motoren:Ottomotor:
6,1 Liter (467 kW) Länge:4650 mm Breite:2000 mm Höhe:1020 mm Radstand:2790 mm Leergewicht:915 kg Vorgängermodell BMW V12 LM Nachfolgemodell BMW M Hybrid V8
5 FAKTEN: BMW V12 LMR
01 Basis: Neuentwicklung
02 Produktionszeitraum: 1999-2000
03 12-Zylinder-V-Motor 04 Hubraum: 5.990,5 ccm 05 Leistung : 427 KW (580 PS)