BMW 2002 Turbo (E20) (1:43, Minichamps BMW dealer edition)

  • BMW 2002 Turbo (E20) (Ab 1973)
  • Minichamps BMW dealer edition
  • 1:43
  • Standmodell / Unangetrieben
  • Metall / Druckguss
  • Chamonix-weiß  Uni
  • 80429418124  / 80429418124 (EAN)
  • ebay Auktion
  • 30,00 EUR
  • Neu und original verpackt
  • OVP/Karton ist vorhanden
  • Das Modell ist unverkäuflich
 

50 JAHRE BMW 2002 TURBO

Achtung, hier kommt ein Turbo

BMW 2002 TURBO E20.

Der Erste seiner Art.

Als der BMW 2002 turbo seine Premiere feiert, blickt die Welt gebannt auf die Entwicklung des Ölpreises. Das schwarze Gold verteuert sich 1973 rasend schnell. Wo die preisliche Entwicklung enden wird, das weiß damals niemand. Die Reaktion der Bundesregierung ist eindeutig: Um wertvollen Treibstoff zu sparen ordnet sie vier autofreie Sonntage und ein sechsmonatiges generelles Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen an. Sprit sparen per Energiesicherungsgesetz ist plötzlich angesagt.
Wer hätte in diesem Kontext gedacht, dass ein Automobil mit 170 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von deutlich über 200 km/h, zu einem wichtigen Fahrzeug des Zeitgeschehens werden würde? Vermutlich niemand. Ist aber wahr, denn der BMW 2002 turbo ist der Vorreiter aller Verbrennungsmotoren mit Abgasturbolader. Technisch gesehen, also der First Mover unzähliger Serienautos aller Marken die seiner Technologie bis heute folgen
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT 211 KM/H.

Die glücklichen Erstbesitzer des BMW 2002 turbo E20, der ab Oktober 1973 als neues Topmodell der erfolgreichen BMW 02er Reihe von den Bändern läuft, müssen sich also in Geduld üben, bevor sie das erste Mal die Tachonadel ihres Zweitürers in Richtung 211 km/h stürmen sehen. Das ist die für damalige Verhältnisse äußerst beeindruckende Höchstgeschwindigkeit des Turbo-Debütanten. Damit spielt der BMW 2002 turbo in den 1970er-Jahren in der höchsten Liga – mit ihm löst man quasi eine Dauerkarte für die linke Spur auf der Autobahn.
SPIEGELSCHRIFT SPALTET DIE GEMÜTER.

Auf dem eindrucksvollen Stoßfänger vorn steht in Spiegelschrift auf der einen Seite „2002“, auf der anderen „turbo“. Der originelle Ansatz, dem Vordermann im Rückspiegel lesbar zu suggerieren, er möge doch bitte kurz Platz machen, kommt in Zeiten staatlich verordneter Sparsamkeit nicht bei allen Zeitgenossen gut an. Darum kommt der Aufdruck nie nennenswert zum Einsatz. Was sichtbar bleibt, sind die charakteristischen Blau-Violett-Rot-Töne der BMW Motorsport GmbH, dem Vorgänger der M GmbH. Als Karosseriefarbe ist für den athletischen Sportler lediglich Weiß oder Silber vorgesehen.


DER BMW VIERZYLINDER.

Angetrieben wird der BMW 2002 turbo vom bewährten Vierzylinder, der auch die Typen 2002 ti (1968-1972) und 2002 tii (1971-1975) zu veritablen Sportlern macht. Der Reihenmotor M10 mit zwei Litern Hubraum gilt als verlässlich. Im 2002 ti entwickelt er 88 kW (120 PS) bei 5.500 Umdrehungen pro Minute, im 2002 tii leistet er mit Saugrohreinspritzung von Kugelfischer 96 kW (130 PS) bei 5.800 U/min. Mit dem Turbolader der Firma Kühnle, Kopp und Kausch (KKK) aus der Pfalz kommen noch einmal 40 PS und 63,5 Nm obendrauf, macht 125 kW (170 PS) bei 5.800 U/min und 240 Nm bei 4.000 Touren. Um die Pferdestärken sicher wieder einzufangen, kommen an den Vorderrädern innenbelüftete Scheibenbremsen zum Einsatz und an der Hinterachse größere Trommelbremsen als beim Serienpendant.

85,4 PS/l

1973 war die Literleistung des aufgeladenen Zweiliter-Aggregats des BMW 2002 turbo mehr als beachtlich.
 
1.080 kg

beträgt das Leergewicht des BMW 2002 turbo.
LEGENDÄR – DER TURBOKICK.

Kraft und Vorwärtsdrang, Turbokick, unbedingter Beschleunigungswille – die Ausstrahlung des kompakten BMW 2002 turbo ist überaus sportlich. 4.220 mm lang, nur 1.630 mm breit und mit kleinen 13-Zoll-Rädern bestückt, wirkt das potente Leichtgewicht mit seinen auffälligen Kotflügelverbreiterungen wie ein Ringer im Protektorenhemd. Der Look suggeriert schon aus der Ferne, dass in diesem Fahrzeug Motorsportambitionen stecken. Um die Vorderradaufhängung kümmern sich McPherson-Federbeine mit Schraubenfedern und Drehstabstabilisator, hinten federt eine Schräglenkerachse. Vier Gänge bietet das manuelle Schaltgetriebe, optional sind es fünf.

Die Beachtung, die der BMW 2002 turbo damals auslöst, ist groß und wird dem performantem Anspruch an ein M Automobil durchaus gerecht. Daran hat sich bis heute nichts geändert. „Auto Bild“ beschreibt es so: „18.720 Mark, also rund 9.400 Euro für den schärfsten aller BMW, das klingt nach Druckfehler, war aber 1973 der tatsächliche Kaufpreis.“  
PRÄDESTINIERT FÜR SCHNELLE RUNDEN.

7,0 Sekunden von null auf 100 km/h – dieser Wert ist in den 1970er-Jahren eine Wucht. Bei 4.000 Touren übernimmt der Abgasturbolader das Kommando, und die Leistung beginnt, wie die „Auto Zeitung“ (13.12.2017) schreibt, „regelrecht zu explodieren. Das Wort Turboloch umschreibt nur verharmlosend, wie schlagartig die volle Leistung von immerhin 170 PS einsetzte.“
ROTE COCKPITBLENDE UND ZUSATZANZEIGEN.

Im Cockpit dominiert ein rote Zierblende. Sie fasst die drei Rundinstrumente ein und ist wie die beiden Zusatzanzeigen mittig auf dem Armaturenbrett – links Uhr, rechts Ladedruck – dem 2002 turbo vorbehalten. Sportsitze und Lederlenkrad gibt es serienmäßig. Auf der ebenen Türtafel verlieren sich die Fensterkurbel und das Drehrad zum Öffnen und Schließen des Dreieckfensters. Es geht spartanisch zu im Topmodell. Es geht um Sport. Dominantes, Generationen von sportbegeisterten Fahrern begleitendes Geräusch im Innenraum ist das Pfeifen des Turboladers.

Der Rundumblick im 02er BMW ist eine Schau. A-, B- und C-Säule sind filigran gearbeitet und fallen kaum auf. Dank der großen Glasflächen und niedrigen Schulterlinie genießt der Fahrer nahezu ungestörte Sicht in alle Richtungen. Die Rückbank bietet ausreichend Platz für zwei, zur Not auch drei Passagiere.

TOP-EXEMPLARE KOSTEN HEUTE ÜBER 100.000 EURO.

Auf Automobilbörsen wie mobile.de finden sich nur sehr wenige Exemplare des gesuchten Sammlermodells. Die Preise liegen allesamt über 100.000 Euro, ganz gleich, ob mit oder ohne Wertgutachten. Der optische Zustand ist fast immer sehr gut. Schon relativ früh begann der seltene 2002 turbo im Wert zu steigen. Halter, die kaum bis nie auf der Rennstrecke waren, dürfen sich über eine stattliche Wertentwicklung ihres Turbo-Pioniers freuen.

Insgesamt wurden bis Juni 1975 nur 1.672 Einheiten des Ausnahmeautomobils produziert und verkauft. Was aus der damals noch wilden und fast exzentrischen Innovation eines Abgasturboladers in einem Seriensportwagen wurde, ist hinlänglich bekannt.

Das Topmodell der 02-Serie war der von September 1973 bis November 1974 gebaute BMW 2002 Turbo. Es war das erste deutsche Serienauto mit einem Abgasturbolader (noch vor Porsche...).
Der 2.0 Liter 4 Zylinder Turbo-Motor leistete 170 PS. Das Fahrzeug gab es nur in Weiss und Silbergrau. Auf Wunsch gab es den Schriftzug "2002 Turbo" in Spiegelschrift auf dem Fronspoiler

 50 Jahre BMW 2002 turbo: Pionier mit PechDer stärkste Serien-02 kam pünktlich zur ersten Ölkrise auf den Markt
Man neigt sehr schnell dazu, ein Auto als Flop abzutun. Aber die Gründe des Scheiterns können vielfältiger Natur sein: Falsche Prognosen, schlechte Planung, miese Qualität, ein zu hoher Preis, ein missratenes Design. Oder schlicht der falsche Zeitpunkt des Marktstarts. So wie vor 50 Jahren beim BMW 2002 turbo.
Der BMW 2002 turbo war zwar nicht das erste Serienfahrzeug mit Aufladung, hier gab es bereits Modelle aus den USA. Aber ihm gebührt die Ehre, noch vor dem Porsche 911 Turbo das erste deutsche Serienauto mit Turbo gewesen zu sein. Wobei die Serie überschaubar blieb: Gerade einmal 1.672 Exemplare entstanden von September 1973 bis Juni 1975.
Angetrieben wird der BMW 2002 turbo vom bewährten Vierzylinder, der auch die Typen 2002 ti (1968-1972) und 2002 tii (1971-1975) zu veritablen Sportlern machte. Der Reihenmotor M10 mit zwei Litern Hubraum gilt als verlässlich. Im 2002 ti entwickelt er 88 kW (120 PS) bei 5.500 Umdrehungen pro Minute, im 2002 tii leistet er mit Saugrohreinspritzung von Kugelfischer 96 kW (130 PS) bei 5.800 U/min.
Für mehr Leistung käme zwar ein Sechszylinder in Betracht, doch ihn überlässt man dem damals neuen 5er und der E3/E9-Oberklasse. Auch, weil er kaum in den 02 hineinpasst und diesen kopflastig machen würde. Das Thema bespielte erst der Nachfolger E21 alias erster 3er ab 1975, den es ab 1977 als 320 und 323i gab.

Bereits 1969 hatte BMW einen Turbo-Nullzwei mit Aufladung gebaut, mit diesem 280 PS starken Fahrzeug wurde Dieter Quester Tourenwagen-Europameister. Unter der Entwicklungsnummer E20 entstand schließlich der zivile 2002 turbo.
Ein Turbolader der Firma Kühnle, Kopp und Kausch (KKK) lieferte zusätzliche 40 PS und 63,5 Nm, das Resultat waren 125 kW (170 PS) bei 5.800 U/min und 240 Nm bei 4.000 Touren. Um die Pferdestärken sicher wieder einzufangen, kamen an den Vorderrädern innenbelüftete Scheibenbremsen zum Einsatz und an der Hinterachse größere Trommelbremsen als beim Serienpendant.

Als Werksangabe nannte BMW für den 1.080 Kilogramm schweren 2002 turbo 7,0 Sekunden auf 100 km/h und 211 km/h Höchstgeschwindigkeit. Aus heutiger Sicht keine wahnsinnigen Werte, doch vor 50 Jahren konnte man damit in der Beschleunigung einen Porsche 911 S abhängen. Sofern man den Motor über 4.000 dreht, denn das Turboloch konnte der Autor dieser Zeilen bereits am Steuer eines BMW 2002 turbo erleben. Erst dann zischt der Wagen richtig ab, darunter gibt er sich so brav wie ein 1602. 
Oder wie es der 2002-turbo-Club heute schreibt: "Allerdings war die damalige Turbotechnik noch unausgereift. Der Lader des turbo hatte kein Wastegate wie es heute üblich ist und neigte so schnell zur Überhitzung.

Aufgrund des fehlenden Wastegates mußte der Lader relativ groß gewählt werden um bei Vollast nicht zu überdrehen. Dies hatte aber ein sehr großes Turboloch zur Folge, da der große Lader erst bei hohen Drehzahlen so richtig in Fahrt kam. Unterhalb von 3000 Umdrehungen hatte der turbo somit eher die Fahrleistungen des viel schwächeren 1602 um dann ab etwa 3.500 Umdrehungen schlagartig voran zu preschen."
Das sah danals auch die Presse so und lästerte zudem über die etwas zu dick aufgetragene Kriegsbemalung und damals ungewohnte Bespoilerung der ersten Fahrzeuge. Dort prangte der Schriftzug "2002 turbo" in Spiegelschrift auf dem Frontspoiler, damit der zu Überholende im Rückspiegel sah, wer vorbeiwollte.
Das war zu viel für manchen, zumal im Herbst 1973 der Ölkrise, als die Spritpreise auf ein Niveau hochschnellten, welches heute über drei Euro entsprechen würde. Sogar im Bundestag wird der optische Auftritt des 2002 turbo zum Thema. Letztlich kommt der Aufdruck nie nennenswert zum Einsatz. Was sichtbar bleibt, sind die charakteristischen Blau-Violett-Rot-Töne der BMW Motorsport GmbH, dem Vorgänger der M GmbH. Als Karosseriefarben sind lediglich Weiß oder Silber vorgesehen.

Zum Sargnagel des BMW 2002 turbo wird nicht einmal so sehr der höhere Verbrauch, sondern neben dem ungünstigen Zeitpunkt seines Erscheinens vor allem der gesalzene Preis. Satte 18.720 DM sind zum Marktstart, ein 2002 tii ist über 4.000 Mark günstiger. Für das gleiche Geld bekäme man auch eine Mercedes 250 Limousine ...

So bleibt der 2002 turbo eine Rarität, die heute an der 100.000-Euro-Marke kratzt. Ungefähr mit dem Auslaufen des 2002 turbo lanciert BMW ein völlig gegensätzliches Modell: Der 1502 kommt mit 75 PS zum Preis von 11.390 DM als Sparmodell auf den Markt. Mit Erfolg: In nur zwei Jahren entstehen über 77.000 Fahrzeuge.

https://www.bmw-m.com/de/topics/magazine-article-pool/bmw-2002-turbo-e20.html






Autor: Chriskitt
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