Dieses Modell zeigt sich in einer ganz anderen Optik, als man es von den sonst gängigen Militärjets gewohnt ist. Viele bezeichnen dieses Flugzeug gar als „hässlich“, weshalb es auch „Warzenschwein“ (Warthog) genannt wird.
Es handelt sich hierbei um keinen aerodynamischen, schnellen Höhenstürmer. Es handelt sich vielmehr um eine Maschine, die optimal geeignet ist, um über lange Strecken und Zeiten im Tiefflug unterwegs zu sein. Die Maschine ist robust, stabil, zuverlässig und sehr wartungsfreundlich. Es handelt sich um ein Erdkampfflugzeug.
Die Hauptaufgabe der A-10 ist die Unterstützung der Bodentruppen, insbesondere dann, wenn diese in der Klemme stecken. Diese Luftnahunterstützung ist so gestaltet, dass die A-10 mit den Bodentruppen per Funk kommuniziert. Auf diesem Wege erfährt die A-10 den Standort der Bodentruppen und die Art der Hilfe, welche aus der Luft benötigt wird. Die A-10 ist aber auch in der Lage über Funk die Bodentruppen zu orten. Die A-10 sorgt dafür, dass die Bodentruppen sicher auf einem komplexen Schlachtfeld operieren können. Kein anderes Flugzeug kann Bodentruppen diese Unterstützung und diesen Schutz bieten. So teilen die Bodentruppen der A-10 beispielsweise mit, welche Ziele aus der Luft bekämpft werden sollen.
Die A-10 ist gewissermaßen ein fliegendes Geschütz. Mit ihrer Gatling-Kanone, die an der Front des Flugzeugs gut sichtbar ist, kann die A-10 70 Schuss in der Sekunde abgeben und damit Gebäude wie auch Panzer bekämpfen. Mit dieser Kanone kann die A-10 äußerst präzise operieren. Die enorme Feuerkraft ist die Spezialität der A-10.
Neben der Gatling-Kanone kann die A-10 aber auch mit allen anderen gängigen Abwehrsystemen ausgestattet werden.
Die A-10 war und ist das intern umstrittenste Flugzeug der Air Force. Trotz großer Erfolge in Kriegseinsätzen, konnte die A-10 nie die Sympathie der Air Force gewinnen. Aus Sicht der Air Force hatte die A-10 im Verhältnis zu den sonst gängigen Jagdflugzeugen zu wenig Prestige.
Dennoch musste die Air Force einsehen, dass die A-10 gebraucht wurde.
Vor dem Vietnam-Krieg war die Air Force davon ausgegangen, dass eine Luftnahunterstützung in modernen Kriegen nicht mehr gebraucht würde. Man war davon ausgegangen, dass moderne Kriege ausschließlich in der Luft geführt würden. Dementsprechend hatte sich die Air Force auf die Beschaffung von Abfangjägern und von Flugzeugen konzentriert, die Atomwaffen tragen konnten. Für die Luftnahunterstützung hatte die Air Force folglich nicht das passende Flugzeug.
In Vietnam waren aber die Bodentruppen ein wichtiger Teil der Kriegsführung und diesen konnte nur unzureichend Unterstützung aus der Luft geboten werden.
Die Air Force musste einsehen, dass ein Flugzeug gebraucht wurde, welches für die Luftnahunterstützung optimal geeignet war. Dieses sollte allerdings möglichst geringe Entwicklungskosen hervorrufen und einem Beschuss standhalten können.
Die Entscheidung zu Serienproduktion der A-10 wurde getroffen. Sie ist sehr wendig und dadurch schwer vom Gegner zu treffen. Allerdings ist sie auch relativ langsam. Durch ihre Teilpanzerung ist sie schwerer verwundbar und bietet damit ihrem Piloten auch einen erhöhten Schutz.
In der Anschaffung war sie im Verhältnis zu anderen Kampfflugzeugen sehr günstig.
Im Jahre 1986 endete die Serienproduktion der A-10. In den letzten Jahren sollte die A-10 von der Air Force immer wieder ausgemustert werden. Doch immer wieder machte sich Wiederstand breit, sodass die A-10 bis heute ihren Dienst verrichtet. Zahlreiche Soldaten verdanken den Fähigkeiten der A-10 ihr Leben.
In folgenden Kriegseinsätzen war die A-10 vertreten:
1991: Während des Golf-Kriegs unterstützte die A-10 Bodentruppen aus der Luft, die von irakischen Truppen umzingelt wurden.
1999: Im Kosovo-Krieg wurde der Tarnkappenjet F-117 Nighthawk vom serbischen Militär abgeschossen. Mit Hilfe der A-10 konnte der Pilot, welcher sich zuvor mit dem Schleudersitz rettete, aufgespürt und gerettet werden.
2003: Während des Irak-Kriegs wurde eine A-10 durch die irakische Boden-Luft-Abwehr so stark beschädigt, dass die Hydraulik beschädigt wurde und das Flugzeug seine Steuerbarkeit einbüßte. Die Pilotin wurde durch eine Besonderheit der A-10 gerettet. Sie konnte von Hydrauliksteuerung auf eine konventionelle Seilzugsteuerung umschalten und die Maschine landen.
Während dieses Kriegs waren A-10 Tag und Nacht in der Luft.